Monthly Archives: März 2014

Auswege

Auswege

Rainer Sturm / PIXELIO.de

Stimmt es nicht, dass es viel zu wenig Feldwege gibt?

Wege, auf denen man sich die Schuhe schmutzig macht. Wege, auf denen es keinen Müll gibt. Wege, die nicht asphaltiert sind und auf denen man ganz allein unterwegs sein kann.

Man muß sich diese Wege suchen. Auswege.

Wege, die bei jedem Wetter anders sind und doch gleich. Im Sommer riecht der Staub, den die kleinen Teilchen aufwirbeln. Die Hitze flirrt und die Schnecke trägt schwer an ihrem Haus.

Im Winter knirrscht der Schnee unter den Schuhen und manchmal schaut ein Reh durchs Gehölz. Stille!

Im Herbst zaust der Wind an den Bäumen. Man nimmt sich Blätter mit und die schönen bunten legt man sich mal hier mal dorthin. Fehl am Platz und doch zur Erinnerung an das Leben da draußen, das man im Büro nicht mitbekommt, an die Wolken, die ungesehen davonschweben und der Regen, der einen nicht erwischt.

Nichts Schöneres, als Regen auf dem Gesicht und Zeit, ihn zu spüren.

Wege im Frühling. Die Steine unter den Schuhen noch spitz, der Wind kühl, doch die Sonne ist da und das Grün ist zu erahnen und man atmet ganz tief und man meint, man atmet den Frühling ein und er gäbe einem Kraft. Und es ist so.

Es ist einfach so und es soll auch so sein!

 © Sine

Frühblüher

Frühblüher

Uwe Wagschal / PIXELIO.de

Sie öffnet die Fenster und lässt die Stille hinaus.

 Sie schickt die Sorgen und die Trauer hinterher und atmet die frische Frühlingsluft ein, lässt Sonne in ihr Haus.

Statt des schwarzen Mantels wählt die heute die grüne, leichte Jacke für den Spaziergang. Beim Laufen lässt es sich gut denken. Und sie denkt, was sie noch alles hätte sagen können. Oder was sie besser verschwiegen hätte.

Sie staunt unterwegs über das Blau der Krokusse und die Schneeglöckchenteppiche. Der Himmel ist so blau, wie er nur blau sein kann und in der Luft liegt so etwas, dass einen  Neuanfang ahnen lässt. Verlockend und frisch. Nach einem Grün, das noch nicht da ist und im Mai satt und kräftig sein wird.

Sie freut sich auf die Zeit und doch ist sie bedrückt wegen der Nächte, die sie wach liegen lassen. Ob Frühling oder Herbst, Sommer oder Winter. Die Nächte, die nie bunt geträumt werden. Sie ist ängstlich, wenn dann die Sonne noch nicht da ist am Morgen und nicht die Kraft hat, durch die Wolken zu brechen.

Aber heute singen die Vögel erwartungsfroh und sie geht zum Spielplatz, da wo noch eine Schaukel ist. Sie setzt sich hinein und da hört sie es. Das unvergleichliche Schreien. Das Kreischen aus vielen Kehlen. Sie schaukelt ins Blau, legt den Kopf in den Nacken und beobachtet das V am Himmel. Die Kraniche, denen sie noch im Herbst traurig nachgewunken hatte, begrüßt sie nun mit einem Lächeln. Und sie weiß, dass alles wieder gut wird.

Der Winter hatte sie freigegeben.

© Sine

Liebe Erika – Liebe Eka

Liebe Erika – Liebe Eka

Man ahnt, wie Erika aussieht!

Man fühlt, wie sie ist. Man wünscht vielen Kindern eine Tante Erika an die Seite. Eine, die einen durch die Kindheit begleitet. Eine, die einen bedingungslos liebt. Die neutral zwischen Kindern und Eltern steht und doch nicht so neutral ist, weil sie ja zu einem gehört. Weil sie nicht petzt und Geheimnisse bewahren kann. Weil sie geduldig ist und nur ganz wenig schimpft. Weil sie Güte besitzt und ausstrahlt!

Erikas haben ganz weiche Finger und riechen gut. Sie haben Kringellöckchen und eine Brille, die sie dauernd irgendwo liegenlassen. Sie sind kuschelig weich und können stricken und häkeln. Erikas kochen wunderbar und Karel Gott kannte Erika auch schon: „Das war Babicka“.

Und Sine hatte auch so einen Engel an ihrer Seite: ihre Oma!

Danke an die Varenseller für den tollen Anzeigentext!

Anzeige in der „Glocke“, Tageszeitung für den Kreis Warendorf und Gütersloh vom 1./2. März 2014