Nina Bussmanns Roman: Große FerienGroße Ferien: Roman.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
ISBN-13 9783518422786
200 Seiten, 17,95 EUR.

Nina Bußmann ist noch eine sehr junge Autorin, Jahrgang 1980, die einen Roman geschrieben hat, der ziemlich beeindruckend ist. Allein wegen der Sprache hätte man schon denken können, ein älterer Herr häte ihn geschrieben. Sich in eine Figur hineinzuversetzen, die männlich und Jahrzehnt älter ist als die Autorin, ist schon eine Kunst.

Aber dieses Niveau durchzuhalten ist beachtens- und lesenswert. Schramm ist ein alleinstehender Lehrer und unterrichtet nicht mehr. Von einem Tag auf den anderen. Etwas ist vorgefallen und der Leser bekommt nur Stück für Stück mit, was es gewesen sein könnte. In Rückblenden wird aber auch seine Kindheit und seine Familie beleuchtet während er das Unkraut jätet.

Atmosphärisch dicht und mit wunderbaren Sätzen kommt Nina Bußmann daher. Man merkt an einigen Stellen des Buches, dass sie ganz gezielt und ausgewählt mit Worten in einem Satz umgeht. Ein Satz, ein Kunstwerk. Manches erschließt sich in der Handlung nicht ganz, weil vieles nur angedeutet oder umschrieben wird. Es tut diesem einzigartigen Roman aber keinen Abbruch. Ich denke, von Nina Bußmann werde ich noch viel hören (und lesen).

Sehr beeindruckend, wie man mit Worten Leere beschreiben kann!

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