RomanDer Sohn.

Diogenes Verlag, 2012.
ISBN: 978-3257068115, 408 S. 22,90 €

In ihrem neuen Roman erzählt Jessica Durlacher die Geschichte einer modernen niederländischen Familie mit jüdischen Wurzeln.

Aus der Sicht von Sara Silberstein wird erzählt, wie sie ein letztes Mal ihrem Vater begegnet. Dieser ist ein Professor in Ruhestand für Geschichte und ein Überlebender des Holocaust.

Die Geschichte fängt ganz harmlos mit einem Familienessen an. Dann nimmt der Text an Fahrt auf und man kann kaum aufhören zu lesen, so spannend ist er.Ein paar Tage später stürzt nämlich ihr Vater im Garten von der Leiter und stirbt kurz darauf. Seine letzten Worte spricht er in jiddisch und Sara versteht sie nicht. Sie geben jedoch einen Hinweis auf ihre Großmutter, von der sie fast nichts weiss. Deren Vergangenheit liegt im Dunkeln. Sie weiß nur, dass sie das Vernichtungslager nicht überlebt hat.

Beschützen und beschützt werden ist ein großes Thema in Jessica Durlachers Roman. Dann nimmt der Roman an Dramatik zu. Erst einmal geht es um Mtich, Saras Sohn. Dieser meldet sich bei den Marines in Amerika an und will in den Afghanistan-Krieg ziehen. Er ist in Amerika geboren und studierte auch dort. Saras Tochter Tess ist ziemlich introvertiert und hängt an ihrem Bruder. Während Sara als Mutter verzweifelt, toleriert Jacob, Saras Mann, ein sehr bekannter Regisseur und Produzent, die Entscheidung seines Sohnes.

Plötzlich wird Sara während des Joggens von einem fremden Autofahrer ausgebremst und im Wald fast vergewaltigt. Der Mann kennt sie. Sie erzählt zuhause nur von einem Überfall, aber nicht von dem Missbrauch.Sie fliegt danach zu ihrem Sohn in die Staaten, um ihn umzustimmen, was ihr aber nicht gelingt. Wieder zuhause wird die restliche Familie nachts brutal überfallen und ausgeraubt. Die Tochter missbraucht und Saras Mann schwer verletzt.

Danach ist nichts mehr wie vorher. Sara entdeckt außerdem noch Papiere und Unterlagen bei ihrem verstorbenen Vater, sowie eine geladene Pistole in dessen Schreibtisch….Geschichte und Gegenwart verbinden sich. Das Ende des Romans überrascht trotzdem und macht nachdenklich!

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten!

Jessica Durlacher versteht es, den Leser bei der Stange zu halten. Ein sehr spannend geschriebener Roman. Eine Familiengeschichte, die sich zu einem Thriller entwickelt.
An manchen Stellen kommt für meinen Geschmack zu sehr ihre Mutterliebe zum Ausdruck. Auch der deutsche Tietel des Buches, “ Der Sohn“ finde ich nicht besonders. Im Original heißt das Buch: „Der Held“. An manchen Stellen finde ich auch manche Worte nicht authentisch in der Übersetzung. Aber das sind nur Kleinigkeiten. Ansonsten ein sehr gelungener Roman für „Zwischendurch“.

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