Shakespeares Hühner: Erzählungen.
Suhrkamp Verlag, 2012.
ISBN 9783518422489, 211 S. 19,95 €
Ralf Rothmann ist ein brillanter Erzähler. Seine Figuren sind glaubhaft und die acht Geschichten sind so konzipiert, dass man sie zwei- oder drei Mal liest.
Der Titel seines Buches ist ungewöhnlich und fällt auf. Wenn ich Ralf Rothmann nicht schon kennen würde aus anderen Erzählungen und Romanen, hätte ich aber sicherlich nicht nach diesem Buch gegriffen. Zu leicht, zu kitschig hätte ich ihn gefunden. Die titelgebende Geschichte finde ich auch am schwächsten von allen. Wenn auch interessant, weil sich die pubertierende Fritzi in Dinah verliebt. Shakespeares Hühner heißt der Erzählband deshalb, weil die Protagonistin statt Hünen, Hühner liest.
Eine Erzählung in Rothmanns Buch ist so ungeheuerlich, so heftig, dass mir der Atem stockte. So atmosphärisch dicht gestrickt, dass sie mich lange nicht los ließ.
Das neue Buch ist so ganz anders, als seine vorherigen, in denen auch wieder Tiere auftauchen. Irgendwie erschienen mir die Geschichten in einer bestimmten Form so zauberhaft. Poetisch schön.
Diese anders, aber ebenfalls eindrucksvoll,
Schönster Satz: „Es ist ja nicht dieser oder jener Zustand, der das Leben ausmacht«, sagt Fritzi. »Es sind die Übergänge, wie in der Musik. Manchmal denke ich, sogar der Tod ist nur ein Akkordwechsel.“
Großartig!